Der Eichelbergturm
Mannheimer-Hütte Odenwaldklub
OWK Mannheim
 
   

Wird's euch nun  bald im Hirne hell: 
Der "Eichelberg" der  lieb Gesell 
Der deckt die Welt  gleich einem Dach 
Bei Ursen- Alten-  Flockenbach 

Aus der Geschichte des Eichelbergturms

. . . so wundert es nicht, dass vor mehr als hundert Jahren, der Zeit der Wanderbewegung, auf Betreiben des Odenwaldklubs Weinheim und mit Unterstützung der Stadt der OWK-Hauptverein auf dem Gipfel ein Aussichtsgerüst erstellen ließ (1893). Es bestand aus 4 Stämmen, einem Zwischenboden auf halber Höhe, und einer Aussichtsplattform in acht Metern Höhe, die man mittels Leitern erreichte. Der Entwurf und die Ausführung stammte von dem Zimmermeister Gg. A. Sauer aus Wünschmichelbach.

Die Baukosten betrugen 103,30 Reichsmark. Die Lebensdauer des Aussichtsgerüstes wird in den Berichten mit 10 bis 20 Jahren angegeben. Der Eichelberg wurde von vielen Wanderern aus der Ebene, der Bergstraße und auch aus den benachbarten Odenwalddörfern frequentiert und bestiegen.

Nachdem das Gerüst um 1905 zusammengebrochen war, wurde der Wunsch laut, an diesem herrlichen Aussichtspunkt etwas Festes zu errichten. Ab 1908 bemühte sich der OWK Mannheim - Ludwigshafen um Geländeerwerb. 1911 konnten endlich von einer Waldbesitzergemeinschaft (5 Eigentümer) 1.004 qm erworben werden.

Nun musste auch ein Fahrweg für 500 RM gebaut werden. Nachdem der Grund und Boden von einem Mitglied gestiftet worden war, betrug der Kostenvoranschlag für einen Granitturm 6.100,75 RM.

Am Himmelfahrtstag 1911 wurde der Grundstein gelegt und am 24. September 1911 fand die Einweihung statt. Das Oberforstamt Weinheim nahm den Bau in seine Obhut. Der Turm bekam den Namen "Mannheimer Hütte".

Der Eichelberg Turm 1911


Von März bis Oktober war der Turm an den Wochenenden bewirtschaftet.

Es ist bekannt, dass z.B. 1921 fast 100 Personen übernachtet haben. Auch der Bau einer Wasserleitung war ins Auge gefasst worden, das Material wurde bereits beschafft. Von der Quelle im Haundeltal sollte das Quellwasser mit einem Widder, der außer dem Wasserdruck im Tal keine zusätzliche Energie benötigt, bis zum Gipfel des Eichelberges gepumpt werden. Die Realisierung scheiterte aber an dem erforderlichen Geländeerwerb 1927. So musste man - und das gilt auch heute noch - Wasser, Getränke und Lebensmittel heranschaffen.

In den 20er und 30er Jahren hat der Kronenwirt mit seinem Kuhgespann den Turm versorgt, während das Wasser von der "Quelle" in Wassersäcken heraufgetragen wurde. 1932 konnte zu dem bereits vorhandenen Gelände von 1.004 qm ein weiteres von 5.270 qm hinzuerworben werden, sodass jetzt der gesamte Kuppenbereich (6.274 qm) im Eigentum des OWK Mannheim ist.

Während des Krieges wurde der Turm gewaltsam aufgebrochen und ausgeraubt.
1948 wurde das Dach erneuert. Bei der Hüttenübergabe am 7. August 1949 sang der Sängerbund von Oberflockenbach, auch bei der Feier zum 50-jährigen Jubiläum der Hütte am 24. September 1961. Die Musikgruppe des OWK Oberflockenbach umrahmte ebenfalls die Feier.

Die Schwierigkeiten mit dem Hüttendienst ließen den Vorstand erwägen, ob man den Turm nicht verkaufen oder dem OWK Oberflockenbach zur Verfügung stellen solle. Doch es kam nicht soweit, es wurden immer wieder Mitglieder für den Hüttendienst gefunden.

Oft war die Sicht durch heranwachsende Bäume beeinträchtigt, auch fehlte ein weiterer Raum. Deshalb entschloss man sich, den Turm aufzustocken. Bürgermeister Cestaro aus Oberflockenbach versprach, den Fahrweg zum Gipfel auszubauen und zu verbessern, was 1970 geschah.

Die Firma Heinz Heckmann aus Oberflockenbach übernahm die Maurer-, Beton- und Verputzarbeiten, die Schreinerei Karl Schmitt aus Rippenweier baute 1971 den neugewonnenen Raum aus.
Eigentlich sollte ja auch ein Wanderheim auf dem Gipfel entstehen, aber aus Mangel an Strom und Wasser wurde davon abgesehen. Vielleicht ist das gut so, so haben Gipfel und Turm noch viel von ihrer Ursprünglichkeit erhalten können und das ist beiden für die Zukunft zu gönnen und zu wünschen.





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